Exclusively for My Friends (Live) Oscar Peterson

Album info

Album-Release:
1992

HRA-Release:
29.04.2014

Label: MPS Classical

Genre: Jazz

Subgenre: Bebop

Artist: Oscar Peterson

Album including Album cover

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FLAC 88.2 $ 15.40
  • 1At Long Last Love (Live)04:56
  • 2Easy Walker (Live)09:42
  • 3Tin Tin Deo (Live)05:35
  • 4I've Got a Crush On You (Live)05:15
  • 5A Foggy Day (Live)04:31
  • 6Like Someone in Love (Live)11:16
  • 7On a Clear Day (You Can See Forever) [Live]04:22
  • 8I'm in the Mood for Love (Live)17:16
  • 9Girl Talk (Live)05:34
  • 10I Concentrate On You - Moon River (Live)06:25
  • 11Robbin's Nest (Live)06:17
  • 12Waltzing Is Hip (Live)06:08
  • 13Satin Doll (Live)09:58
  • 14Love Is Here to Stay (Live)04:47
  • 15Sandy's Blues (Live)09:28
  • 16Alice in Wonderland (Live)04:42
  • 17Noreen's Nocturne (Live)05:17
  • 18Someone to Watch Over Me (Live)04:13
  • 19Perdido (Live)06:12
  • 20Body and Soul (Live)04:32
  • 21Who Can I Turn To (Live)04:56
  • 22Bye Bye Blackbird (Live)04:52
  • 23I Should Care (Live)04:45
  • 24Lulu's Back in Town (Live)02:05
  • 25Little Girl Blue (Live)06:04
  • 26Take the A Train (Live)02:38
  • 27In a Mellotone (Live)06:02
  • 28Nica's Dream (Live)07:52
  • 29Green Dolphin Street (Live)06:22
  • 30Summertime (Live)05:25
  • 31Sometimes I'm Happy (Live)05:06
  • 32Who Can I Turn to (When Nobody Needs Me) [Live]06:23
  • 33Travelin' On (Live)02:31
  • 34Emily (Live)10:22
  • 35Quiet Nights of Quiet Stars (Live)07:27
  • 36Sax No End (Live)06:01
  • 37When Lights Are Low (Live)10:59
  • Total Runtime03:56:16

Info for Exclusively for My Friends (Live)

'Exclusively for My Friends' gilt gemeinhin als Herzstück einer jeden Oscar Peterson Sammlung. Peterson selbst schwärmte, dass die MPS-Aufnahmen, vor allem aufgrund der intimen Aufnahmeatmosphäre in Hans Georg Brunner-Schwers Wohnzimmer und dessen Perfektion und Einfühlsamkeit als Toningenieur und Produzent, zu seinen Besten zählen. Die zwischen 1963 und 1968 entstandenen Privatkonzertmitschnitte sind das eindrucksvolle Resultat der langjährigen Freundschaft zwischen dem kanadischen Ausnahmepianisten und dem Schwarzwälder Label-Betreiber und dokumentieren sowohl Petersons brillierendes Spiel in hochkarätigen Trio-Besetzungen als auch Brunner-Schwers Versessenheit auf ein nahezu audiophiles Klangbild.

Es war ein großes Abenteuer für alle Beteiligten, als der kanadische Pianist von Weltrang 1961 erstmals Villingen besuchte. Hans-Georg Brunner-Schwer (HGBS), ehemaliger Inhaber der Hifi-Dynastie SABA, hatte sich gerade die erste Version seines Studios eingerichtet, oberhalb des Wohnzimmers der Villa, ausgestattet mit der besten Aufnahmetechnik, die damals zu haben war. Genau damit lockte der Pianobegeisterte den Mann aus Kanada zu sich in den Schwarzwald. Direkt nach einem Gastspiel in Zürich überwand Peterson in seiner Limousine die Berge und wurde mit seinem Bassisten Ray Brown und Drummer Ed Thigpen ins Wohnzimmer an den Steinway-Flügel geleitet, wo schon erwartungsvolle Gäste auf den Star aus Übersee hinfieberten. „Bis morgens um vier lauschte ich diesen Klängen, die Beatles wollte ich von da an nicht mehr hören!' erzählt Matthias Brunner-Schwer. Der Sohn des 2004 verstorbenen HGBS bekommt bei der Erinnerung noch ein halbes Jahrhundert später mit leuchtenden Augen. Nicht minder begeistert war der Pianogigant selbst, als er nach der Session dem Mitschnitt des nächtlichen Privatkonzerts lauschte. So direkt und unverfälscht hatte er den Sound seines Pianos bislang auf Tonkonserve noch nicht vernommen. Ganz so, als säße er noch immer am Flügel, ohne die Störgeräusche eines Nachtclubs, und trotzdem in denkbar intimer Atmosphäre. Petersons Enthusiasmus besiegelte eine lange Freund- und Seelenverwandtschaft mit dem Hause Brunner-Schwer.

Alle Stärken des stilbildenden Pianisten: In den Folgejahren machte sich der Kanadier mit wechselnden Besetzungen regelmäßig auf den Weg in den Black Forest, um seine Klänge auf Bandmaschine bannen zu lassen. Da Peterson vertraglich noch an Verve gebunden war, konnten die Resultate allerdings erst 1968 erscheinen. Die legendäre Serie „Exclusively For My Friends' bildete zugleich den Startblock für das von Brunner-Schwer nun ins Leben gerufene Label MPS.

Wie bis dato keine anderen Aufnahmen Petersons konnten diese Mitschnitte alle Stärken dieses stilbildenden Pianisten plastisch auffangen: Virtuosität und Schnelligkeit, dabei jedoch auch das Vermögen, versonnen-delikate Passagen zu pflegen. Augenzwinkernder Humor und tiefes, lyrisches Empfinden. Eleganz und Swing, dabei jedoch immer auch entschlossenes Zupacken und explosive Ausbrüche. Improvisationskunst, die immer souverän und phantasievoll zugleich wirkt, genährt aus harmonischem und ornamentalem Erfindungsreichtum. Zudem spiegeln diese Aufnahmen in der gedrängten Phase von fünf Jahren auch die damalige Entwicklung vom gleichberechtigen Trio-Setting zum Solokünstler wider.

Oscar Peterson, Klavier
Ray Brown, Kontrabass
Sam Jones, Kontrabass
Ed Thigpen, Schlagzeug
Louis Hayes, Schlagzeug
Bobby Durham, Schlagzeug

Aufgenommen im Hans Georg Brunner-Schwer Studio im Mai 1965, November 1967 und Oktober 1968 in Villingen, Schwarzwald
Produziert von George Brunner-Schwer

Digitally remastered from the original master tapes


Oscar Peterson
Der kanadische Pianist und Komponist Oscar Emmanuel Peterson zählt zu den wichtigsten Persönlichkeiten des modernen Jazz-Mainstreams. Am 15. August 1925 als viertes von fünf Kindern karibischer Einwanderer in Montreal geboren, machte er seine ersten musikalischen Erfahrungen am Klavier im Alter von fünf Jahren. Aufgrund einer Tuberkulose-Erkrankung musste er das ursprünglich favorisierte Kornett zur Seite legen und konzentrierte sich, vom ehrgeizigen Vater massiv unterstützt, auf das Piano. Peterson entwickelte schnell eine individuelle Spieltechnik, die das Rhythmusgefühl von Teddy Wilson mit der Geläufigkeit Art Tatums, den Harmonisierungen Erroll Garners und dem swingenden Feeling des frühen Bebops verband. Er ignorierte konsequent die üblichen Fingersätze und passte die Abläufe am Klavier systematisch an seine eigenen motorischen Fertigkeiten an, wobei ihm sein absolutes Gehör dabei half, einen individuellen Zugang zur improvisierenden Musik zu finden. Mit 14 Jahren gewann Peterson einen lokalen Wettbewerb, konnte daraufhin regelmäßig im Radio auftreten und wurde von verschiedenen lokalen Orchestern engagiert. Von 1947 an hatte er einen Job mit eigenem Trio in der "Alberta Lounge" von Montreal, was es ihm ermöglichte, kontinuierlich an seinem Stil zu feilen.

Den internationalen Durchbruch schaffte Oscar Peterson im September 1949, als er im Rahmen der "Jazz At The Philharmonic"-Konzerte (JATP) des umtriebigen Impressarios Norman Granz in der New Yorker Carnegie Hall auftrat und nach diesem spektakulären Debüt Angebote von allen Seiten bekam. Er wurde zu einem der Stars der JATP-Reihe und reiste mit dem Musikertross von 1950 an regelmäßig durch die Welt. Peterson spielte in diesen Jahren unter anderem mit Billie Holiday, Louis Armstrong, Ella Fitzgerald, Dizzy Gillespie, Roy Eldridge, Lester Young, Ben Webster, Lionel Hampton, und begann darüber hinaus eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Bassisten Ray Brown. Zu seinen eigenen Formationen gehörte zunächst ein Trio mit Brown und wechselnden Gitarristen wie Barney Kessel und Herb Ellis, später dann mit den Schlagzeugern Ed Thigpen, Louis Hayes und Bobby Durham. Zu den wichtigsten Alben dieser Jahre zählt die Blues-Sammlung "Night Train" vom Dezember 1962 mit Brown und Thigpen, die sich zu einer seiner erfolgreichsten Aufnahmen entwickelte.

So brillant er als Live-Künstler war, so wenig Glück hatte Peterson zunächst mit seinen Plattenaufnahmen. Das von Granz gegründete Label "Verve" hatte aus Finanznöten an der Großkonzern MGM verkauft werden müsse, der sich jedoch wenig um die konsequente Vermarktung der Produkte kümmerte. Durch die deutsche Firma MPS entstanden Ende der Sechziger einige wegweisende Einspielungen wie die Zusammenstellung "Exclusively For My Friends" (1968), von 1973 an war Peterson wieder für Granz und dessen neues Label Pablo aktiv. Er traf auf Musiker wie den dänischen Bassisten Niels Henning Ørsted-Pedersen und den Gitarristen Joe Pass, die beide über Jahre hinweg zu seinen wichtigsten musikalischen Partnern in verschiedenen Konstellationen wurden. Es entstanden wichtige und ungewöhnliche Alben wie die Bearbeitung von Gershwins "Porgy & Bess" (1976) für Gitarre und Clavichord oder auch "Nigerian Marketplace" (1981), mit der Peterson seinen afrikanischen Wurzeln auf der Spur war.

Die achtziger Jahre waren auf der einen Seite von zahlreichen Preisen und Ehrungen wie der Wahl in die Hall of Fame 1984 der Szenezeitschrift Down Beat geprägt, und brachten Peterson auf den anderen Seite mit All-Star-Tourneen weiterhin in die großen Konzertsäle der Hochkultur. Anfang der Neunziger zwang ihn ein Schlaganfall, seine Technik komplett zu überarbeiten und eines seiner Markenzeichen, die rasanten Unisono-Läufe beider Hände, aufzugeben. Dafür wurden seine Kompositionen lyrischer und die Rückkehr auf die Bühne mit dem eigenen Quartett 1993/4 wurde weltweit euphorisch gefeiert. Oscar Peterson bekam 1993 als erster Jazzmusiker den renommierten Glenn-Gould-Preis verleihen und konnte um die Jahrtausendwende 16 Ehrendoktor-Würden, acht "Hall of Fame"-Ernennungen, mindestens sieben Grammys und zahlreiche weitere Ehrungen vorweisen. Sein musikalischer Einfluss auf die Entwicklung des swingboppenden Mainstream-Pianos ist immens, so wie er neben Louis Armstrong und Ella Fitzgerald zu den bekanntesten Jazzmusikern überhaupt gehört. (Quelle: JazzEcho)

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