Bryce Dessner: Tenebre Ensemble Resonanz

Cover Bryce Dessner: Tenebre

Album Info

Album Veröffentlichung:
2019

HRA-Veröffentlichung:
11.10.2019

Label: Resonanzraum UG

Genre: Classical

Subgenre: Chamber Music

Interpret: Ensemble Resonanz

Komponist: Bryce Dessner

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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FLAC 48 $ 13,20
  • Bryce Dessner (b. 1976): Tenebre:
  • 1Tenebre: I. Aheym10:22
  • 2Tenebre: II. Tenebre15:40
  • 3Tenebre: III. Skrik18:04
  • 4Tenebre: III. Lachrimae14:35
  • Total Runtime58:41

Info zu Bryce Dessner: Tenebre

Musik ist für Bryce Dessner ein grenzenloses Projekt: Er ist nicht nur Gitarrist der legendären Rockband The National, er komponiert auch klassische Werke für Orchester und schreibt Filmmusik. Die Bandbreite seines Schaffens macht ihn zu einem der vielseitigsten Musiker unserer Zeit. Im Rahmen seiner Residenz in Hamburgs Elbphilharmonie 2017 hörte er das Ensemble Resonanz zum ersten Mal seine Musik spielen und war von der tiefgehenden Spielweise fasziniert; die Idee eines gemeinsamen Albums war geboren.

Das Album versammelt vier von Dessners jüngsten und bedeutendsten Werken für Streicher: sein Meisterwerk »Aheym« erklingt als groß besetzte Streichorchester- Version, gefolgt von einer neuen Orchesterbearbeitung seines Streichquartetts »Tenebre« mit einem Gesangsauftritt des Ausnahmetalents Moses Sumney. Dessners Streichtrio »Skrik« wurde von Steve Reich und der Carnegie Hall in Auftrag gegeben und erscheint hier als Weltersteinspielung. Sein Orchesterstück »Lachrimae«, das sich auf die musikalische Welt des Renaissancemusikers John Dowland bezieht, vervollständigt dieses facettenreiche Porträt dieses Komponisten.

Tiefsitzende Energie und brachiale Kraft in Bryce Dessners erstem Streichquartett »Aheym«, Spiritualität und ätherischer Kontrapunkt im etwas jüngeren »Tenebre«. Das sind Charakterzüge von Bryce Dessners Musik, die sich auf diesem Album auf beeindruckende Art und Weise in Orchesterfassungen übersetzen, oder besser gesagt: verwandeln. Man denke an das Kronos Quartett, dem diese Werke gewidmet sind. Dessen Musiker spielen stets verstärkt und haben das zum Markenzeichen ihres Klangs gemacht, der die Live-Erfahrung eines Kammermusikkonzertes nahe an die eines Rock-Gigs rückt. Im Klang eines Streichorchesters – insbesondere dem des Ensemble Resonanz, das sich diese Werke gänzlich zu eigen macht – entfaltet sich dieses Potenzial auf akustische Weise und geht sogar noch darüber hinaus.

Wer den Einfluss des Rockgitarristen Bryce Dessner auf seine Kompositionen für Streicher aufspüren will, wird die dynamische Wucht und den aggressiven Rhythmus aus »Aheym« vielleicht eher mit der Hörerfahrung von Sonic Youth als von The National vergleichen. Der sorgfältig gestaltete Kontrapunkt in »Tenebre« dagegen erinnert eher an das Zusammenspiel von Bryce und seinem Bruder Aaron in ihrer Band.

Als Komponist aber zeichnet Bryce vor allem seine große Neugier und Offenheit aus, Triebfedern eines steten Drangs nach Weiterentwicklung, über die Grenzen von üblichen Genre-Kategorien wie ›Post-Minimal‹ hinaus, und einer fast rastlosen Suche nach neuen Möglichkeiten – für ihn selbst als auch für uns, seine Interpreten und sein Publikum: Dieses Album spürt dieser Reise perfekt nach – von den frühen Quartett-Kompositionen über Dessners allererstes Werk für Streichorchester »Lachrimae« (eine komplexere Kombination von Elementen aus »Aheym« und »Tenebre«) bis hin zu seinem aktuellsten Werk, dem Streichtrio »Skrik«. Diese Auswahl spiegelt perfekt Bryces Position wider, zwischen amerikanischer und europäischer Avantgarde und Tradition.

Mir kommt kein anderer Komponist in den Sinn, der sich so elegant und stilvoll bewegt zwischen dem Schreiben für die wichtigsten US-Institutionen der Zeitgenössischen Musik und Kompositionsaufträgen europäischer Künstler wie dem Ensemble Intercontemporain, den Labeque-Schwestern – und nun auch dem Ensemble Resonanz. (André de Ridder)

Ensemble Resonanz




Ensemble Resonanz
repräsentiert eine neue Generation von Musikern: Sie spannen den Bogen von Tradition zu Gegenwart und stehen für innovative und lebendige Programme zwischen alter und neuer Musik. Mit mitreißender Spielfreude und auf höchstem musikalischen Niveau widmen sie sich der Entwicklung neuen Streicherrepertoires und lassen Werke der Komponisten von heute in immer neuen Bezügen auf frisch interpretierte Meisterwerke verschiedener Jahrhunderte treffen.

So bildet das Ensemble die Schnittstelle zwischen Kammerorchester und Solistenensemble und ist auf den Bühnen der führenden europäischen Konzerthäuser ebenso vertreten wie auf Festivals für Neue Musik. Statt mit einem festen Dirigenten arbeiten die demokratisch organisierten Musiker mit herausragenden Instrumentalisten als Artists in Residence zusammen: Von 2010-2013 war dies der Ausnahmecellist Jean-Guihen Queyras, seit 2013 führt Tabea Zimmermann die Residency beim Ensemble Resonanz mit zahlreichen gemeinsamen Einstudierungen und Konzerten fort.

In Hamburg hat das Streichorchester als Ensemble in Residence der Laeiszhalle Hamburg mit großem Erfolg die Konzertreihe »Resonanzen« etabliert, die als Katalysator des Musiklebens nun in der 13. Saison Furore macht. Innovative Musikvermittlungsprojekte und alternative Konzertformen wie die »Ankerangebote« und die Konzertreihe »urban string« weisen den Weg in die Zukunft und verwurzeln das Ensemble und seine Musik im urbanen Leben. Im Oktober 2014 eröffnete das Ensemble im Bunker an der Feldstraße den »resonanzraum«: einen neuen Veranstaltungsort für Klassik und Clubkultur, der der Vision einer urbanen Klassik Raum zur Entfaltung und dem Ensemble eine Heimat gibt.



Booklet für Bryce Dessner: Tenebre

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