Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks & Simon Rattle


Biographie Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks & Simon Rattle

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks & Simon RattleSymphonieorchester des Bayerischen Rundfunks & Simon Rattle
Simon Rattle
Sir Simon Rattle wurde in Liverpool geboren und studierte an der Royal Academy of Music in London.

Eine der bislang längsten und wichtigsten Phasen seiner Karriere hat Sir Simon Rattle von 1980 bis 1998 beim City of Birmingham Symphony Orchestra (CBSO) verbracht – seit 1990 als Chefdirigent. Zahlreiche CD-Aufnahmen und erfolgreiche Tourneen durch Europa sowie in die USA belegen die intensive Zusammenarbeit. Ebenfalls in dieser Zeit ent­wickelte sich über mehrere Jahre hinaus eine enge Beziehung mit dem Boston Symphony Orchestra und seit einigen Jahren mit dem Philadelphia Orchestra; außerdem gastiert er regelmäßig als Dirigent bei den Wiener Philharmonikern, mit denen er sämtliche Sinfonien und Klavierkonzerte Beethovens (mit Alfred Brendel) einspielte. Er ist als Principal Artist dem Orchestra of the Age of Enlightenment und als Künstlerischer Berater der Birmingham Contemporary Music Group verbunden. Seit seinem Operndebüt beim Glyndebourne Festival im Jahre 1977 dirigierte er dort regelmäßig Opern und war ebenfalls musikalischer Leiter bei einer Reihe von Produktionen an der Nederlandse Opera Amsterdam. Weitere bemerkenswerte Debüts gab Rattle 1985 an der English National Opera, 1988 an der Oper in Los Angeles, 1990 am Royal Opera House Covent Garden London und 1996 am Théâtre du Châtelet Paris.

Nachdem Sir Simon Rattle über 15 Jahre als regelmäßiger Gastdirigent den Berliner Philharmonikern verbunden war, wurde er im September 2002 zu deren Chefdirigent und Künstlerischem Leiter ernannt. Neben den anspruchsvollen und umfangreichen Konzertprogrammen in Berlin unternimmt Sir Simon Rattle mit dem Spitzenorchester zusätzlich zahlreiche Konzertreisen; die großartige Zusammenarbeit wurde vielfach mit Preisen für Aufnahmen sowie für die wegweisende Jugendförderungs­arbeit ausgezeichnet. Das breite Spektrum ihrer Konzertprogramme reicht von Bach und Rameau über die großen Klassiker Haydn, Mozart, Beethoven und Brahms bis zu zeitgenössischen Komponisten wie Adès, Berio, Boulez, Grisey, Gubaidulina, Lindberg und Turnage. Die Berliner Philharmoniker sind seit vielen Jahren dem Simon Bolivar Youth Orchestra eng verbunden, mit dem Sir Simon Rattle seit seiner Berufung zum Chefdirigenten bereits zwei Projekte in Venezuela leitete.

Im Rahmen der Salzburger Osterfestspiele hat Sir Simon Rattle, gemeinsam mit den Berliner Philharmonikern, szenische Produktionen wie »Fidelio«, »Così fan tutte«, »Peter Grimes«, »Pelléas et Mélisande« und »Salome«, eine konzertante Aufführung von »Idomeneo« sowie viele Konzerte geleitet. 2007 dirigierte er am Royal Opera House die vielgelobte Wiederaufnahme von »Pelléas et Mélisande«, 2009 folgten Aufführungen von »Tristan und Isolde« an der Wiener Staatsoper. Verteilt über die letzten fünf Jahre leitete er »Der Ring des Nibelungen« mit den Berliner Philharmonikern im Rahmen des Festival d’Aix-en-Provence wie auch der Salzburger Osterfestspiele. Der Zyklus wurde 2006 in Aix mit »Das Rheingold« begonnen und fand zu Ostern 2010 seinen Abschluss in Salzburg. Im September 2013 dirigierte er den »Ring«-Zyklus an der Deutschen Oper mit dem Orchester der Deutschen Oper Berlin. Zusätzlich zu diesen langfristig angelegten Projekten beinhalteten seine Aktivitäten der letzten Spielzeiten Konzertreisen nach Fernost und innerhalb Europas mit den Berliner Philharmonikern, weiterhin Projekte mit den Wiener Philharmonikern, dem Rotterdam Philharmonic Orchestra, mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment und dem Philadephia Orchestra. In der Saison 2007/08 fand das 125-jährige Jubiläum der Berliner Philharmoniker statt, eine zehntägige Carnegie-Residenz »Berlin in Lights«, eine Tournee durch Skandinavien, Konzerte bei den BBC Proms und zwei Besuche in seiner Geburtsstadt Liverpool im Rahmen der Feierlichkeiten der Europäischen Kulturhauptstadt, wo er Konzerte mit den Berliner Philharmonikern sowie dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra leitete.

Sir Simon Rattle steht seit mehreren Jahren exklusiv bei EMI unter Vertrag; daraus resultieren bis jetzt über 70 Aufnahmen, die zahlreiche internationale Auszeichnungen erhielten. Zu den Veröffentlichungen mit den Berliner Philharmonikern zählen Holsts »The Planets«, zusammen mit Colin Matthews kürzlich komponiertem Werk »Pluto« und den weltweit erstmalig eingespielten Kompositionen zu Asteroiden von Saariaho, Pintscher, Turnage und Dean, des Weiteren Schostakowitschs Sinfonien Nr. 1 und 14, Strauss’ »Ein Heldenleben« und die Suite zu »Le bourgois gentilhomme«, Debussys »La mer«, Dvořáks Sinfonische Dichtungen, Schuberts 9. Sinfonie, Orffs »Carmina Burana«, Bruckners 4. Sinfonie und Nielsens Klarinetten- und Flötenkonzerte. Die Aufnahme von Brahms’ »Ein deutsches Requiem« mit den Solisten Dorothea Röschmann und Thomas Quasthoff erhielt 2008 den Grammy für die beste Choraufnahme, ebenso die kürzlich veröffentlichte Aufnahme von Strawinskys »Psalmensinfonie«, die ein Jahr darauf mit demselben Preis bedacht wurde. Es folgten jüngst Aufnahmen von Berlioz’ »Symphonie fantastique«, Ravels »L’enfant et les sortilèges«, sämtlicher Brahms-Sinfonien, Tschaikowskys »Nussknacker« und Mahlers 2. Sinfonie. Zu den neuesten Veröffentlichungen gehören Strawinskys »Le sacre du printemps« (EMI Classics) sowie Rachmaninows »Die Glocken« (Warner Classics). Künftige Projekte umfassen Opernproduktionen in Wien, London, Salzburg und Berlin, abermals Tourneen mit den Berliner Philharmonikern und Konzerte mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment, den Wiener Philharmonikern und dem Philadelphia Orchestra.

1994 wurde Sir Simon Rattle von der englischen Königin in den Ritterstand erhoben. In Anerkennung seiner außergewöhnlichen musikalischen Leistungen ist er Träger vieler Auszeichnungen: 1996 verlieh ihm die Hamburger Toepfer-Stiftung den Shakespeare-Preis, 1997 erhielt er die Royal Society of Arts Albert Medal. Seit seinem Antritt als Künstlerischer Leiter der Berliner Philharmoniker im September 2002 hat Sir Simon Rattle im Rahmen des Education-Programms Zukunft@BPhil mit dem Orchester neue Wege beschritten. Für dieses Engagement wurde er mehrfach geehrt; 2004 erhielt er den Comenius-Preis, im Mai 2005 zeichnete ihn die Stadt Mannheim mit dem Schiller-Sonderpreis aus und im Frühjahr 2007 erhielt er die Goldene Kamera und die Urania-Medaille. Im November 2007 wurde er gemeinsam mit den Berliner Philharmonikern in New York zu Internationalen UNICEF-Botschaftern ernannt, eine Auszeichnung, die erstmals einem künstlerischen Ensemble zuteil wurde. Die feierliche Ernennung fand im November 2007 im United Palace Thea­tre in Harlem statt, wo anschließend im Rahmen des Festivals »Berlin in Lights« das Tanzprojekt »The Rite of Spring« aufgeführt wurde. Im Frühjahr 2009 erhielt Sir Simon Rattle in Segovia den spanischen Premio Don Juan de Borbón de la Música und im Oktober wurde ihm zum 20. Jahrestag der Deutschen Wiedervereinigung der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, das Große Verdienstkreuz, von Bundespräsident Horst Köhler verliehen. Im Juni 2010 zeichnete der französische Botschafter in Deutschland, Bernard de Montferrand, Sir Simon Rattle im Namen des französischen Staatspräsidenten mit dem Orden eines Ritters der Ehrenlegion aus. 2012 erhielt er den Wolf Prize in Arts der Wolf Foundation in Israel. 2013 wurde er mit dem Leonie Sonning Preis, Dänemarks höchster musikalischer Auszeichnung, geehrt. Als Erster erhielt 1959 der Komponist Igor Strawinsky diesen Preis.

Zu seinen jüngsten Engagements zählen u. a. Auftritte beim Lucerne Festival sowie bei den Salzburger Festspielen. Außerdem war er vor Kurzem mit den Berliner Philharmonikern am Teatro Real Madrid zu Gast.

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks
Schon bald nach seiner Gründung 1949 entwickelte sich das Symphonieor- chester des Bayerischen Rundfunks zu einem international renommierten Orchester. Besonders die Pflege der Neuen Musik hat eine lange Tradition, so gehören die Auftritte im Rahmen der 1945 von Karl Amadeus Hartmann gegründeten musica viva von Beginn an zu den zentralen Aufgaben des Orchesters. Auf ausgedehnten Konzertreisen durch nahezu alle europäischen Länder, nach Asien sowie nach Nord- und Südamerika beweist das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks immer wieder seine Position in der ersten Reihe der internationalen Spitzenorchester. Die Geschichte des Symphonieorchesters verbindet sich auf das Engste mit den Namen der bisherigen Chefdirigenten: Eugen Jochum (1949–1960), Rafael Kubelík (1961–1979), Sir Colin Davis (1983–1992) und Lorin Maazel (1993–2002). 2003 trat Mariss Jansons sein Amt als Chefdirigent an. Mit zahlreichen CD-Veröffentlichungen, u.a. einer Reihe von Live-Mitschnitten der Münchner Konzerte, führt Mariss Jansons die umfangreiche Diskographie des Orchesters fort. Ihre Einspielung der 13. Symphonie von Schostakowitsch wurde im Februar 2006 mit dem Grammy (Kategorie „Beste Orchesterdar- bietung”) ausgezeichnet. Im Dezember 2008 wurde das Symphonieorchester bei einer Kritiker-Umfrage der britischen Musikzeitschrift Gramophone zu den zehn besten Orchestern der Welt gezählt. 2010 erhielten Mariss Jansons und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks einen ECHO Klassik in der Kategorie „Orchester/ Ensemble des Jahres” für die Einspielung von Bruckners 7. Symphonie bei BR-KLASSIK. Der auch auf CD erschienene Zyklus aller Beethoven-Symphonien, den das Symphonieorchester unter der Leitung von Mariss Jansons im Herbst 2012 in Tokio gespielt hat, wurde vom Music Pen Club Japan, der Vereinigung japanischer Musikjournalisten, zu den besten Konzerten ausländischer Künstler in Japan im Jahr 2012 gewählt.

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