Album info

Album-Release:
2014

HRA-Release:
04.10.2021

Album including Album cover

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Formats & Prices

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FLAC 44.1 $ 8.80
  • 1NH 022302:23
  • 2NH 110011:00
  • 3NH 055005:49
  • 4NH 031903:18
  • 5NH 021802:17
  • 6NH 071307:12
  • 7NH 042304:23
  • Total Runtime36:22

Info for Nighthawk



"Long Distance Calling" erfüllen sich mit der über eine Crowdfunding-Kampagne finanzierten EP `Nighthawk´ den Wunsch, eine rein instrumentale EP, bestehend aus Jam-Sessions, herauszubringen. Ohne Vorbereitung und vollkommen spontan sollten die Lieder arrangiert werden – inklusive einer musikalischen Rückbesinnung. Die Sessions fanden demzufolge im Tonstudio „Go Recording“ in Münster zwischen dem 28. Februar und dem 2. März 2014 statt. Der erst beim letzten Album zur vorher fast reinen Instrumental-Band hinzugestoßene Sänger Martin Fischer sollte ausschließlich für Keyboards und elektronische Klänge zuständig sein.

Die EP beginnt schwelgerisch mit einem kurzen Stück und bewegt sich dabei zwischen KLAUS SCHULZE und einer später einsetzenden PINK FLOYD-Gitarre (`NH 0223´). Anschließend folgt ein elfminütiges Highlight (´NH 1100`). Blasen bildende Klänge erschaffen zu Beginn und zwischendurch einen Rahmen, in dem sich die Gitarren austoben können. Orgelklänge leiten den zweiten Teil des Longtracks auf seiner Klangreise ein. Den Abschluss der A-Seite bildet mit `NH 0549` ein klangästhetisch eher gewohntes Lied. Die B-Seite des Vinyls beginnt mit einem grandios rhythmischen Groover (´NH 0319´). Zudem kommt im Folgenden der Session-Charakter vermehrt zum Vorschein. Die Songs werden nicht nur psychedelischer (`NH 0218´), sondern fast schon krautrockiger. ´NH 0713` ist dann noch einmal ein bandtypischer Kracher. Benannt wurden die Lieder übrigens nach ihrer zeitlichen Länge.

Auch wenn die Gitarren hin und wieder härter braten, kann der Schluss gezogen werden, dass sich LONG DISTANCE CALLING nunmehr ein kleines Stück in die instrumentale Psych- und Krautrock-Ecke bewegt haben, ohne ihren Signature-Sound zu verlieren.

`Nighthawk´ ist ein durchgehend gutes Album, das gar nicht so sehr improvisiert klingt, dem aber die ganz großen Gitarren-Momente zum Mitsummen etwas abgehen.

Long Distance Calling



Long Distance Calling
Rückbesinnung auf instrumentale Kernkompetenz in Vierer-Besetzung: Münsteraner Post-Rock Band gelingt auf sechstem Album ›Boundless‹ ein musikalischer Befreiungsschlag! Enormer Zugewinn an Dynamik, Emotionalität und stilistischer Bandbreite.

Auf die beiden höchst erfolgreichen Alben ›The Flood Inside‹ von 2013 und ›Trips‹ von 2016, die zum überwiegenden Teil Songs mit Gesang enthielten, folgte 2017 eine Tournee zum zehnten Jubiläum des Debutalbums ›Satellite Bay‹, die die Band mit dem rein instrumentalen Sound der Anfangstage konfrontierte.

Dies hat bandintern offenbar zu einem kollektiven ›Eureka‹ Moment geführt, was die Herangehensweise an das sechste Album ›Boundless‹ betrifft – denn hierauf kehrt die Band zurück zum reinen Instrumentalsound ihrer Anfangstage. Die Erkenntnis, dass aus dem intuitiven Zusammenspiel der vier starken und komplett unterschiedlichen Charaktere die einzigartige Dynamik und Energie entsteht, die Essenz der Band ausmacht, hat Long Distance Calling darin bestärkt, sich wieder komplett auf die musikalische Interaktion untereinander zu verlassen. Eine goldrichtige Idee, die sich auf ›Boundless‹ mehr als auszahlt.

So emotional und vielschichtig hat man die Band noch nie gehört: Die bisher härtesten Riffs der Bandgeschichte treffen auf fein austarierte perkussive Elemente aus Beats und Loops, die nicht zufällig an die Hochzeiten des Krautrock oder frühem Elektro erinnern, tosende Lärmwände lösen sich in melancholischen Indie- Melodien auf oder kreieren einen beschwingten Spaghetti-Western-Vibe, um noch mächtiger als zuvor zurückzukehren – und alles fließt im typischen Groove der Band ganz hervorragend ineinander.

Wer nun denkt, dass Long Distance Calling ihren Sound sehr akribisch seziert hätten, um ihn nach eingehender Analyse wieder minutiös zusammenzufügen, irrt gewalting, denn unter der Oberfläche der Songs brodelt viel Chaos. Chaos deshalb, weil die Band eben genau jedes Kalkül außer acht lässt und sich umso mehr auf ihr blind vertrautes Zusammenspiel verlassen kann – und genau deshalb funktioniert ›Boundless‹ so herausragend.

Auf ihrem sechsten Album haben Long Distance Calling alles bisherige eingrissen und sich neu erfunden – deshalb schwebt und flirrt ›Boundless‹ so grandios zwischen schwerelos und erdrückend mächtig. Die musikalische Wiedergeburt einer deutschen Band von Weltformat.

This album contains no booklet.

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