Album Info

Album Veröffentlichung:
2013

HRA-Veröffentlichung:
01.09.2013

Label: ECM

Genre: Jazz

Subgenre: Modern Jazz

Interpret: Carla Bley, Andy Sheppard & Steve Swallow

Komponist: Carla Bley

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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  • Utviklingssang
  • 1Utviklingssang07:56
  • Vashkar
  • 2Vashkar07:23
  • Les Trois Lagons (d'apres Henri Matisse)
  • 3Plate XVII, Plate XVIII, Plate XIX14:59
  • Wildlife
  • 4Horns, Paws Without Claws, Sex With Birds11:35
  • The Girl Who Cried Champagne
  • 5Parts 1, 2 & 314:25
  • Total Runtime56:18

Info zu Trios

Drei Ausnahmekönner, die niemandem mehr etwas beweisen müssen und sich blind verstehen, spielen sich in idealer Umgebung die Bälle zu: Von Manfred Eicher in Lugano produziert, lassen Pianistin Carla Bley, Saxophonist Andy Sheppard und Bassist Steve Swallow (jenes Trio, das vor fast zwanzig Jahren die epochalen 'Songs With Legs' einspielte) klassische Bley-Kompositionen in neuen Versionen wieder aufblühen. So sind hier beseelte neue Fassungen von „Utviklingssang“, „Vashkar“ und die Suiten „Les Trois Lagons“, „Wildlife“ und „The Girl Who Cried Champagne“ enthalten. Diese robusten Stücke werden hier äußerst lebendig präsentiert, alle drei Musiker solieren inspiriert.

„Trio“ ist eines der herausragenden Jazzalben der Saison - und übrigens das erste Carla Bley-Album, das auf ECM selbst erscheint (und nicht auf dem von ECM vertriebenen Watt-Label, das 40 Jahre lang die Plattform für Bleys Veröffentlichungen war).

Carla Bley und Steve Swallow sind Wegbereiter auf ihrem jeweiligen Gebiet. Beide Namen stehen für den musikalischen Wandel des Jazz der 60er Jahre und seine Weiterentwicklung vom Free Jazz über die Hippiezeit, weg vom afroamerikanischen hin zu einer europaorientierten und globalen Weltmusik der 70er Jahre.

Wenn man sich mit Komposition im Zusammenhang mit improvisierter Musik beschäftigt kommt man an dem Namen Carla Bley nicht vorbei. Man kann sie in diesem Zusammenhang in einem Atemzug mit Duke Ellington, Billy Stayhorn, Thelonius Monk, Charlie Parker, Ornette Coleman, Wayne Shorter und Miles Davis nennen.

Seit den frühen 70er Jahren realisiert sie mit ihren eigenen, stets hochkarätig besetzten Orchestern und Ensembles weltweit die vielseitigsten Projekte mit großem Erfolg. Herausragende Anerkennung erfährt sie auch als Interpretin ihrer zarten, delikaten Kompositionen. Sie wird sowohl in der Kritik als auch vom Publikum in der ganzen Welt geschätzt und verehrt.

Als progressiver Kontrabassist kam Steve Swallow 1962 erstmals mit dem Jimmy Giuffre Trio nach Europa. Auch er war Mitglied des Paul Bley Trios, dessen Repertoire zu dieser Zeit zum größten Teil aus Carla Bleys Kompositionen bestand. Früh entdeckte er den elektrischen Bass für sich, auf dem er einen außergewöhnlich eigenen Klang und eine sehr melodische Spielweise entwickelte, die ihn bis heute als unerreichten Pionier auszeichnet - ein brillanter Bassist, herausragender Solist mit eigenem Sound und Stil.

Auch Andy Sheppard kann mittlerweile auf einen langen Weg mit seinen Mitmusikern zurückschauen. Neben seinen Qualitäten als gefragter Sideman und Solist ist er auch als Komponist und Arrangeur sehr erfolgreich. Sein erstes Album wurde 1987 von Steve Swallow produziert. Er spielte u.a. bei George Russel’s Living Time Orchestra, in der Gil Evans Band und ist mittlerweile ein langjähriges Mitglied verschiedener Carla Bley Ensembles.

Carla Bley, piano
Andy Sheppard, tenor and soprano saxophones
Steve Swallow, bass

Recorded April 2013 at Auditorio Radiotelevisione svizzera, Lugano
Engineered by Stefano Amerio
Produced by Manfred Eicher


Carla Bley Trio
In gewisser Hinsicht kann man Carla Bley als das weibliche, jazzorientierte Gegenstück zu Frank Zappa bezeichnen. Im kompositorischen Œuvre beider spielen Humor, Spott und Sinn für Skurriles eine ebenso wichtige Rollen wie harmonische und rhythmische Finesse oder das Gespür für einprägsame, aber dennoch unberechenbare Melodien. Und wie Zappa erlernte auch Carla Bley ihr Handwerk größtenteils autodidaktisch.

Als Tochter eines Klavierlehrers und Kirchenorganisten wuchs die 1936 in Oakland geborene Carla Bley (gebürtig: Carla Borg) zwar in einem musikalischen Umfeld auf, doch ihr rebellischer Geist machte sich früh bemerkbar: den Musikunterricht ließ sie mit acht Jahren sausen, die Schule nach Abschluss der zehnten Klasse. Wesentlicher aufregender schien dem jazzbegeisterten Teenager damals, nach New York zu ziehen und sich mit Gelegenheitsjobs in Jazzclubs wie dem Birdland, Basin Street, der Jazz Gallery und dem Five Spot durchzuschlagen. Denn dort konnte sie den von ihr verehrten Musikern näher kommen. Einem - dem Pianisten Paul Bley - kam sie dabei so nahe, dass sie ihn 1957 heiratete. Er war es auch, der Carla dazu ermunterte selber zu komponieren und sie mit nonkonformen Musikern wie Ornette Coleman bekanntmachte.

In den 60ern wurden einige Kompositionen Carla Bleys von innovativen Jazzern wie George Russell, Jimmy Giuffre und Tony Williams aufgegriffen. Carla wurde Mitglied der Jazz Composer’s Guild, in der sie Ehemann Nummer 2 kennenlernte: den aus Österreich stammenden Trompeter und Komponisten Michael Mantler. Gemeinsam gründeten sie das Jazz Composers Orchestra, das bis 1975 bestehen blieb. Erste größere Anerkennung fand Carla mit Kompositionen, die sie Ende der 1960er Jahre für Gary Burton und Charlie Hadens Liberation Music Orchestra schrieb. Dann brachte sie 1971 ihr erstes Album unter eigenem Namen heraus, das - nicht zuletzt dank der Mitwirkung von Ex-Cream-Bassist/Sänger Jack Bruce und Linda Ronstadt - über die Jazzszene hinaus für Furore sorgte: “Escalator Over The Hill”. Der britische Melody Maker kürte das Werk - eine surreale Jazzoper mit Rock-, Weltmusik- und Musiktheaterelementen - zum “Jazzalbum des Jahres”. In Frankreich wurde es mit einem Grand Prix du Disque ausgezeichnet. Und heute gilt es, laut dem Kultursender Arte, als eine der “Jahrhundertaufnahmen des Jazz”.

1972 gründete Carla Bley mit Michael Mantler ihr eigenes Label WATT, auf dem sie seitdem all ihre Alben veröffentlicht. Darauf präsentiert sie sich in den unterschiedlichsten Konstellationen: vom Duett mit Bassist Steve Swallow bis zur Bigband, die sie stets mit einigen der besten Musiker aus den USA und Europa besetzt. Ihre Einspielungen haben oftmals programmatischen Charakter. Zu den absoluten Highlights zählen die Alben “Tropic Appetites” (1974), “Dinner Music” und “European Tour 1977” (1977), “Social Studies” (1981), “Fleur Carnivore” (1988), “The Carla Bley Big Band Goes To Church” (1996), und “The Lost Chords Find Paolo Fresu” (2007), die im All Music Guide allesamt mit viereinhalb von fünf möglichen Sternen ausgezeichnet wurden. Hervorragende Kritiken erhielt sie 2009 auch für ihr letztes Album “Carla’s Christmas Carols”, das sich wohltuend aus der Masse der ewig gleich klingenden Weihnachtsalben abhob.

Neben ihren eigenen Projekten findet Carla Bley aber auch immer wieder Zeit, bei Einspielungen von Freunden und Bandkollegen mitzuwirken: mit dem Liberation Music Orchestra nahm sie vier Alben auf, mit Michael Mantler acht und mit Steve Swallow sieben. Darüber hinaus kann man sie auch auf Alben von Jack Bruce, Pink-Floyd-Schlagzeuger Nick Mason, den Golden Palominos, Gary Windo und Henry-Cow-Bassist John Greaves hören.

Booklet für Trios

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