Exclusively for My Friends: My Favorite Instrument, Vol. IV (Live) Oscar Peterson

Album info

Album-Release:
1968

HRA-Release:
30.06.2014

Label: MPS Classical

Genre: Instrumental

Subgenre: Piano

Artist: Oscar Peterson

Album including Album cover

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Formats & Prices

FormatPriceIn CartBuy
FLAC 88.2 $ 13.20
DSD 64 $ 18.50
  • 1Someone to Watch Over Me (Live)04:13
  • 2Perdido (Live)06:12
  • 3Body and Soul (Live)04:32
  • 4Who Can I Turn To (Live)04:56
  • 5Bye Bye Blackbird (Live)04:52
  • 6I Should Care (Live)04:45
  • 7Lulu's Back in Town (Live)02:05
  • 8Little Girl Blue (Live)06:04
  • 9Take the 'A' Train (Live)02:38
  • Total Runtime40:17

Info for Exclusively for My Friends: My Favorite Instrument, Vol. IV (Live)

Inmitten der Trioeinspielungen der Reihe „Exclusively For My Friends“ sticht dieses Vol.4 als Besonderheit heraus. Es ist Petersons erstes Solo-Album überhaupt, auf dem er im wahrsten Wortsinn uneingeschränkt auf der Klaviatur seiner Fähigkeiten spielen kann – beflügelt durch die idealen Aufnahmebedingungen die er in Hans Georg Brunner-Schwers Villinger Tonstudio fand. Nicht ohne Grund gelten diese Aufzeichnungen noch heute als Offenbarung für Peterson-Fans, denn an den neun Tracks lassen sich exemplarisch all seine Fertigkeiten studieren. Da wären die grandiosen, Art Tatum verpflichteten Läufe von „Someone To Watch Over Me“, die hitzige und vertrackte Rhythmik von „Perdido“, die clevere Pedalarbeit in „Body & Soul“. In „Bye, Bye Blackbird“ entwickelt er wie in einem Schaukasten Thema und Improvisation, mit der reizenden Miniatur „Lulu’s Back In Town“ präsentiert er sich humorvoll, in „Take The ‘A’ Train“ enthüllt er, mit welchen Kniffen ein Evergreen persönliche Noten bekommen kann. Da ist aber auch die ruhige Seite Petersons mit der sensiblen Nachdenklichkeit von „Who Can I Turn To“ oder die überwältigende, tiefnächtliche Zartheit von „Little Girl Blue“. „Das beste Jazzpiano-Album, das je gemacht wurde“, urteilte der kanadische Autor Gene Lees damals.

Oscar Peterson, Klavier

Aufgenommen am 1. April 1968 "live" im Privatstudio HGBS (= Hans Georg Brunner-Schwer), Villingen, Deutschland
Aufgenommen von Hans Georg Brunner-Schwer
Produziert von Hans Georg Brunner-Schwer

Digitally remastered


Oscar Peterson
Der kanadische Pianist und Komponist Oscar Emmanuel Peterson zählt zu den wichtigsten Persönlichkeiten des modernen Jazz-Mainstreams. Am 15. August 1925 als viertes von fünf Kindern karibischer Einwanderer in Montreal geboren, machte er seine ersten musikalischen Erfahrungen am Klavier im Alter von fünf Jahren. Aufgrund einer Tuberkulose-Erkrankung musste er das ursprünglich favorisierte Kornett zur Seite legen und konzentrierte sich, vom ehrgeizigen Vater massiv unterstützt, auf das Piano. Peterson entwickelte schnell eine individuelle Spieltechnik, die das Rhythmusgefühl von Teddy Wilson mit der Geläufigkeit Art Tatums, den Harmonisierungen Erroll Garners und dem swingenden Feeling des frühen Bebops verband. Er ignorierte konsequent die üblichen Fingersätze und passte die Abläufe am Klavier systematisch an seine eigenen motorischen Fertigkeiten an, wobei ihm sein absolutes Gehör dabei half, einen individuellen Zugang zur improvisierenden Musik zu finden. Mit 14 Jahren gewann Peterson einen lokalen Wettbewerb, konnte daraufhin regelmäßig im Radio auftreten und wurde von verschiedenen lokalen Orchestern engagiert. Von 1947 an hatte er einen Job mit eigenem Trio in der "Alberta Lounge" von Montreal, was es ihm ermöglichte, kontinuierlich an seinem Stil zu feilen.

Den internationalen Durchbruch schaffte Oscar Peterson im September 1949, als er im Rahmen der "Jazz At The Philharmonic"-Konzerte (JATP) des umtriebigen Impressarios Norman Granz in der New Yorker Carnegie Hall auftrat und nach diesem spektakulären Debüt Angebote von allen Seiten bekam. Er wurde zu einem der Stars der JATP-Reihe und reiste mit dem Musikertross von 1950 an regelmäßig durch die Welt. Peterson spielte in diesen Jahren unter anderem mit Billie Holiday, Louis Armstrong, Ella Fitzgerald, Dizzy Gillespie, Roy Eldridge, Lester Young, Ben Webster, Lionel Hampton, und begann darüber hinaus eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Bassisten Ray Brown. Zu seinen eigenen Formationen gehörte zunächst ein Trio mit Brown und wechselnden Gitarristen wie Barney Kessel und Herb Ellis, später dann mit den Schlagzeugern Ed Thigpen, Louis Hayes und Bobby Durham. Zu den wichtigsten Alben dieser Jahre zählt die Blues-Sammlung "Night Train" vom Dezember 1962 mit Brown und Thigpen, die sich zu einer seiner erfolgreichsten Aufnahmen entwickelte.

So brillant er als Live-Künstler war, so wenig Glück hatte Peterson zunächst mit seinen Plattenaufnahmen. Das von Granz gegründete Label "Verve" hatte aus Finanznöten an der Großkonzern MGM verkauft werden müsse, der sich jedoch wenig um die konsequente Vermarktung der Produkte kümmerte. Durch die deutsche Firma MPS entstanden Ende der Sechziger einige wegweisende Einspielungen wie die Zusammenstellung "Exclusively For My Friends" (1968), von 1973 an war Peterson wieder für Granz und dessen neues Label Pablo aktiv. Er traf auf Musiker wie den dänischen Bassisten Niels Henning Ørsted-Pedersen und den Gitarristen Joe Pass, die beide über Jahre hinweg zu seinen wichtigsten musikalischen Partnern in verschiedenen Konstellationen wurden. Es entstanden wichtige und ungewöhnliche Alben wie die Bearbeitung von Gershwins "Porgy & Bess" (1976) für Gitarre und Clavichord oder auch "Nigerian Marketplace" (1981), mit der Peterson seinen afrikanischen Wurzeln auf der Spur war.

Die achtziger Jahre waren auf der einen Seite von zahlreichen Preisen und Ehrungen wie der Wahl in die Hall of Fame 1984 der Szenezeitschrift Down Beat geprägt, und brachten Peterson auf den anderen Seite mit All-Star-Tourneen weiterhin in die großen Konzertsäle der Hochkultur. Anfang der Neunziger zwang ihn ein Schlaganfall, seine Technik komplett zu überarbeiten und eines seiner Markenzeichen, die rasanten Unisono-Läufe beider Hände, aufzugeben. Dafür wurden seine Kompositionen lyrischer und die Rückkehr auf die Bühne mit dem eigenen Quartett 1993/4 wurde weltweit euphorisch gefeiert. Oscar Peterson bekam 1993 als erster Jazzmusiker den renommierten Glenn-Gould-Preis verleihen und konnte um die Jahrtausendwende 16 Ehrendoktor-Würden, acht "Hall of Fame"-Ernennungen, mindestens sieben Grammys und zahlreiche weitere Ehrungen vorweisen. Sein musikalischer Einfluss auf die Entwicklung des swingboppenden Mainstream-Pianos ist immens, so wie er neben Louis Armstrong und Ella Fitzgerald zu den bekanntesten Jazzmusikern überhaupt gehört. (Quelle: JazzEcho)

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