Tales of Utopia Shalosh

Cover Tales of Utopia

Album info

Album-Release:
2023

HRA-Release:
29.09.2023

Label: ACT Music

Genre: Jazz

Subgenre: Modern Jazz

Artist: Shalosh

Album including Album cover Booklet (PDF)

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Formats & Prices

FormatPriceIn CartBuy
FLAC 96 $ 13.20
  • 1Tales of Utopia05:37
  • 2Entrance to the Great City03:06
  • 3King's Dream Part I03:36
  • 4Views of Road in Crimson Red05:19
  • 5Three Sisters06:30
  • 6The Advisor03:41
  • 7King's Dream Part II04:30
  • 8The Market03:32
  • 9Wave05:19
  • 10Wedding Song05:28
  • Total Runtime46:38

Info for Tales of Utopia

Wieder sind da der eingängige Groove und die ausgeprägte Melodik, die den typischen Shalosh-Sound definieren. Wieder gibt es diese Dreierkompaktheit, die schon im hebräisch »drei« bedeutenden Bandnamen steckt. »Ein israelisches Power-Trio. Heavy-Jazz!«, hörte der deutsche Rolling Stone und der Kritiker der Times eine »Verheißung«. Im Deutschlandfunk war die Rede von »Jazz auf der Überholspur«, der wieder »junge Jazzfans in ganz Europa« erreicht. Jeder der in Tel Aviv nah beieinander wohnenden drei Musiker speist seine musikalischen Vorlieben Jazz, Klassik, Grunge, Rock, Techno oder Folk in den gemeinsamen Organismus ein, der die Elemente zu einem spannungsgeladenen Gemisch verdichtet. In begeisternden Konzerten rund um den Globus ist das weiter verfeinert worden, ohne das Publikum zu unterfordern. Diese Musik zielt gleichermaßen auf Herz, Intellekt und Beine.

So hätte es weitergehen können, doch hat sich seit »Broken Balance« aus dem Jahr 2020 vieles verändert. »Es ist eine andere Welt«, sagt Gadi Stern, »das kann man auf dem neuen Album hören. Damals war alles in Ordnung, fast nichts fehlte. Jetzt ist da ein Gefühl vom Ende der Welt.« Also stellten sie ihre Musik, die immer schon ein Story-Telling in Tönen gewesen ist, in größere Zusammenhänge. Dazu dachten sie sich eine Geschichte aus, die auf Stoffen aus dem Alten Testament und der Odyssee basiert. Mit ihrer rhapsodischen Mischung aus christlicher und griechischer Mythologie fanden sie eine Verbindung von Weltkulturen und einen roten Faden für ihr Album.

Ein junger Held reist ins Unbekannte. Unbekannt jedoch ist nicht nur die äußere Welt, sondern auch das eigene Innere. Doch jede Reise ist auch begleitet von Selbstvergewisserung, die einen stärker macht. »Tales of Utopia« handelt davon, wie utopisches Denken auf der Beschäftigung mit dem eigenen Ich basiert, auf Konzentration und Meditation als Gegenmittel zum Informationsoverkill.

Shalosh formulieren ihre Musik als Zufluchtsort. In einer krisendurchzogenen Welt wollen sie Kraft und Trost spenden, Fantasie beflügeln und Halt geben gegen Pandemie, Panzer und Parolen. Wie in einem Stationendrama schaffen sie Bilder vom Erreichen der großen Stadt mit ihrer Flut neuer Eindrücke, in denen sich der Held zurechtfinden muss, von der Reizüberwältigung auf dem Markt mit Gerüchen, Farben und Bewegungen, vom dramatischen Verlassen der Metropole im Sonnenuntergang, vom schlingernden Boot auf dem Ozean, von den drei Schwestern auf der Insel, die sich um den Helden kümmern, wobei sich deren Stimmen verschränken. Die Träume des Königs sind zweigeteilt in all den Turbulenzen und stimuliert von einem schlechten Berater, bis alles dann doch im Happy End in einem marokkanisch inspirierten Hochzeitslied mündet, bei dem sich die Band mit Freunden zur Party mit Händeklatschen und Gesang in einem Raum trifft.«

Den Rahmen dieser immer gültigen Geschichte gibt der einprägsame Shalosh-Sound, in den sie die Geschichten fügten wie auf einem großen Gemälde, wobei sie die Chronologie der Ereignisse dem musikalischen Flow angepasst haben. Anders war diesmal der Aufnahmeprozess. Ohne Kopfhörer und Amps haben die drei nah beieinander wie unter Livebedingungen ihre song- und soghaften Geschichten auf-genommen. Rauer und direkter klingt das, denn der Raum war mit Dynamik aufgeladen. Wichtig war, was die Texte musikalisch auslösten. »Drin im Raum konnten wir dem Trouble der Welt entgehen«, erinnert sich Schlagzeuger Matan Assayag. »Für drei, vier Stunden haben wir uns auf die Musik fokussiert und unsere Utopie formuliert. So konnten wir den täglichen Druck ausblenden. Das ist der Sinn hinter dem Titel. Das vorige Album reflektierte die Welt draußen, dieses handelt von innerer Harmonie.«

»Tales of Utopia« dokumentiert eine Suche nach Haltung und Friedfertigkeit. Gadi und Matan sind jüngst Väter geworden. Auch diese positive Energie ist eingeflossen. »Kunst macht die Welt besser«, beschreiben sie ihre Intentionen, »wir wollen Schönheit in die Welt bringen und ein Gefühl erzeugen, dass die Leute mit sich selbst glücklich sein können. Das müssen sie wieder lernen und neben der Informationsflut eine Position finden, damit nicht immer mehr immer weniger bedeutet. Unsere Kinder waren dabei die besten Lehrer, weil sie sich von kleinen Dingen faszinieren lassen. So kann man das Destruktive überwinden.«

Es gibt mehr als den allgegenwärtigen Pragmatismus. Diese packende und farbenreiche Musik lädt dazu ein, sich verzaubern zu lassen und sich auf das Schöne ringsum zu fokussieren. Dazu setzt sie auf einen humanen Faktor, der nicht nach Perfektion strebt, sondern nach kontemplativer Frische, Reibeflächen und Vitalität.

strong> Gadi Stern, Klavier
strong> David Michaeli, Bass
strong> Matan Assayag, Schlagzeug




SHALOSH
Eine Jazzband, die eigentlich eine Rockband ist. Und umgekehrt. Gadi Stern, der Pianist, und Matan Assayag, der Drummer, kennen sich seit dem Kindergarten und haben schon auf dem Gymnasium in Israel gemeinsam Musik gemacht. Zusammen mit Bassist David Michaeli sind sie Shalosh, hebräisch für "drei". Furios verbinden sie verschiedene Stile: die Lautstärke des Rock und die Tanzbarkeit elektronischer Musik trifft auf die Sensibilität studierter Jazz-Musiker.

Shalosh sind kein Trio, das nur einen Leader hat. Man merkt ihnen ein blindes Verständnis an, wie es nur möglich ist bei Jungs, die seit ihrem 16. Lebensjahr zusammen Songs schreiben. Die Band beschreibt das mit einem Satz, den man am besten unübersetzt lässt: "Shalosh is not just a band, it's an idea."

Sieben Jahre lang lebte Gadi Stern in New York City. Der Israeli, Jahrgang 1987, wuchs in der Stadt als Musiker, doch Songs schrieb er zu der Zeit kaum – ihm fehlte der Austausch mit einer festen Band. Die drei Freunde blieben über die Jahre hinweg in Kontakt und stellten fest, dass das Zusammenspiel mit niemandem sonst so gut funktioniert.

Noch bevor Gadi zurück nach Tel Aviv gezogen war, nahmen Shalosh, die für Nirvana, Brahms, Thelonious Monk und das US-Trio The Bad Plus schwärmen, ihr Debüt auf. "The Bell Garden" wurde 2014 von der internationalen Presse gefeiert, ein Journalist hörte gar eine "junge Carole King mit Ben Folds am Klavier jammen". 2017 folgte ihr zweites Album "Rules of Oppression".

Shalosh geben im Studio und auf der Bühne stets alles, körperlich wie emotional. Das furiose Piano-Spiel von Gadi Stern wird durch die perkussive Wucht der Drums von Matan Assayag verstärkt, während Bassist David Michaeli die Groove-Basis legt. Dramatische Arpeggios, eingängige Melodien und mächtige Power-Akkorde: Shalosh machen weder Jazz noch Rock. Sie selbst nennen es "Acoustic Progressive Music". Es ist einfach fabelhaft aufregende Musik, wie man sie sonst nirgends zu hören bekommen wird.



Booklet for Tales of Utopia

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